Diagnostik

Zur Identifizierung einer allergischen Reaktion werden in unserer Praxis je nach vermutetem Krankbeitsbild nach einer ausführlichen Anamnese (Befragung des Patienten) und Untersuchung folgende diagnostischen Verfahren eingesetzt:

Pricktestung

Der Pricktest wird durchgeführt, wenn Allergien vom Soforttyp als Auslöser von Beschwerden verdächtigt werden. Beispiele hierzu sind:

  • allergischer Schnupfen (Heuschnupfen, allergische Rhinitis) auch kombiniert mit
  • allergischer Bindehautentzündung (allergische Konjunktivitis) Asthma bronchiale allergicum
  • anaphylaktische Reaktionen (z.B. durch Insektengift)
  • Neurodermitis
  • Nesselsucht (Urtikaria)
  • Nahrungsmittelallergien

Beim Pricktest wird eine Lösung mit dem verdächtigten Allergen auf die Innenseite des Arms getropft. Durch den Tropfen hindurch wird mit einer speziellen Nadel (Lanzette) in die Haut gepiekst. Spätestens nach 20 Minuten liest der Arzt die Reaktion an der Haut ab.

Typische Testsubstanzen enthalten Allergene aus Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilzen, Tierhaaren, Insektengifte, Latex. Bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergie kann als Sonderform der Pricktest modifiziert werden: Es wird mit der Nadel zunächst in das Nahrungsmittel „gestochen“, dann in die Haut (Prick-to-prick-Test). Ähnliche Fragestellungen wie der Pricktest beantworten der Reibetest, Scratchtest oder der Intracutantest. Diese Methoden sind weniger verbreitet.

Epikutantestung

Die Epikutantestung auch „Läppchentest“ wird von uns bei Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem oder zum Ausschluss eines solchen eingesetzt. Sie spielt eine große Rolle bei der Abklärung von Berufskrankheiten.

Hierzu werden in einem standardisierten Testverfahren in der Regel kommerzielle Testsubstanzen mit den verdächtigten Allergenen in sogenannten „Reihen“ für 24 bis 48 Stunden meist auf die Rückenhaut unter einem Klebeverband appliziert. Die Erstablesung erfolgt nach Abnahme der Testsubstanzen, weitere Ablesungen nach 72 oder ggf. 96 Stunden.

Bei fraglicher klinischer Relevanz kann ein sog. Repeated open application test (ROAT) durchgeführt werden, bei dem das Allergen 1 Woche lang täglich z.B. an der Oberarminnenseite appliziert wird.

Epikutantestungen sind aufwendige Testverfahren (je nach Fragestellung kommen bis zu 100 Einzelsubstanzen zum Einsatz), die mehrere Vorstellungen in unserer Praxis nötig machen. Bitte vereinbaren Sie stets einen Termin für ein Vorgespräch und informieren Sie uns rechtzeitig, wenn Sie für Sie reservierte Termine nicht einhalten können.

Provokationstestung

In unserer Praxis führen wir bei spezifischen Fragestellungen Provokationstestungen mit Allergenen durch. Im Allgemeinen werden Provokationstests erst nach Hauttests (s. Pricktest) oder serologischen Untersuchungen (s. Labortest) durchgeführt. Provokationstestungen eignen sich auch zur Abklärung einer Pseudoallergie. Beispiele für Provokationstestungen sind:

  • Provokationstestungen mit Latex
  • Konjuntivale Provokationstests (KPT) mit Pollenextrakten
  • Subkutane Provokationstest z.B. mit Lokalanästhetika, Heparin
  • Orale Provokationstests (z.B. mit Lebensmittelzusatzstoffen)

Derzeit führen wir keine nasalen Provokationstest, Insektenstichprovokationstest oder bronchiale Provokationstests durch. Wir arbeiten hierzu mit anderen Fachärzten oder Spezialabteilungen in Krankenhäusern zusammen.

Labortests

In unserer Praxis ist ein eigenes medizinisches Labor integriert. Im Rahmen der Facharztausbildung und z.T. durch weitere Fortbildungen und Prüfungen bei der zuständigen Landesärztekammer haben Herr Dr. Fischer und Herr Kreuziger Kenntnisse erlangt, die sie in die Lage versetzen, allergologische, mikrobiologische, immunologische und trichologische Untersuchungen selbst durchzuführen bzw. zu überwachen.

Vorzugsweise bei allergischen Erkrankungen vom Soforttyp erfolgt  die Untersuchung des Blutserums auf bestimmte Proteine (=Eiweiße), die Hinweise auf allergische Disposition (GesamtIgE), spezifische Sensibilisierung auf Allergene vom Soforttyp (spezifisches IgE), sowie den Aktivierungsgrad bestimmter Eosinophiler Leukozyten = allergierelevanter Zellen (ECP) liefern.

Die Untersuchungen werden nach den Vorgaben der Bundesärztekammer (RiLiBÄK) von medizinisch-technischen Laborassistentinnen oder speziell geschulten medizinischen Fachangestellten durchgeführt. Es erfolgt eine interne und externe Qualitätskontrolle: unsere Praxis nimmt regelmäßig an sogenannten Ringversuchen teil. Insbesondere Pricktestungen und Provokationstestungen müssen sorgfältig geplant werden, da es hierbei in seltenen Fällen zu schweren allergischen Reaktionen kommen kann. Selbstverständlich wird unser Praxisteam regelmäßig in Notfallseminaren geschult. Notfallmedikamente sind in unserer Praxis stets griffbereit.