Therapie

Die Therapie allergologischer Erkrankungen ist vielschichtig. In erster Linie ist zu überprüfen, ob ein Meiden des Allergens bzw. der auslösenden Situation als kausale Therapie in Frage kommt.

Das kann zum Beispiel bei einer Hausstaubmilbenallergie durch Hygienemaßnahmen und ein sogenanntes encasing erreicht werden, was den Inhalt der Matratze/des Kopfkissens/des Bettdecke gegen die Aussenwelt abschirmt. So können vorhandene Milben nicht mehr mit dem Patienten in Berührung kommen.

Bei Kontaktallergien (z.B. der Hände) sind an dieser Stelle Schutzcremes oder -handschuhe zu nennen, falls der Arbeitsstoff nicht ausgetauscht werden kann. Sollte die Allergenmeidung nicht praktizierbar sein, ist eine symptomatische Therapie nötig.

Hyposensibilisierung -Spezifische Immuntherapie (SIT)

Die spezifische Immuntherapie in ihren Einzelheiten (Allergene, Hilfsstoffe, Krankheitsbilder) zu erklären, würde diesen Rahmen sprengen.

Fakt ist, dass für diverse Allergene, falls diese nicht gemieden werden können, das Krankheitsbild hinreichend schwer ist und andere Therapien nicht (genügend) wirken, eine SIT in Frage kommt.

Auch wenn – aus unserer Sicht – die Injektion von Allergenen (SCIT) ins Unterhautfettgewebe die zu bevorzugende Therapie darstellt, sehen wir in begründeten Einzelfällen auch eine Therapieoption durch die Einbringung von Allergenen in den Mund/Rachenraum (SLIT).

Wir als Allergologen kennen die Präparate für subkutane und sublinguale Therapie mit ihren Grenzen und suchen in diesen Fällen – falls nicht andere Gründe dagegen sprechen – ein Präparat zur Linderung Ihrer Beschwerden.

Ein Paradebeispiel der SCIT ist die Insektengiftallergie, die eine lebensrettende Wirkung entfalten kann. Aber auch bei diversen Pollenallergien ist der Effekt wissenschaftlich erwiesen.

In jedem Fall ist es Ziel einer SIT das Immunsystem „umzuprogrammieren“, um eine Tolerierung des Allergens zu ermöglichen und Folgeschäden zu verhindern.

Therapien allergologischer Krankeitsbilder

Die Therapie von allergischen Erkrankungen sollte nicht unnötig unterbleiben, da immer ein Entzündungsvorgang im Organismus abläuft, der potentielle Folgeschäden induzieren kann.

Therapiemöglichkeiten

Antihistaminika haben zum Teil sedierende (müde machende) Eigenschaften. Je nach Alter des Patienten, Krankheitsbild, Begleitmedikation und gewünschter Wirkung suchen wir das passende Medikament für sie aus. Es bestehen Vorschriften der Krankenkassen, denen bei der Verschreibung Rechnung getragen werden muss.

(Kortiko-)Steroide stoppen die Entzündungskaskade mit verschiedenen Angriffspunkten, sie stehen als topische und systemische Therapie zur Verfügung. Steroide sind nach Wirkstoffklassen eingeteilt, sie unterscheiden sich auch hinsichtlich ihres Nebenwirkungsprofils.

Bronchien-erweiternde Medikamente wirken auf die glatten Muskelzellen der Bronchien.

Notfallmedikamente sollten stets am Patienten sein. Sie bestehen meist aus einem Antihistaminikum, einem Kortikosteroid und bei vorangegangener Kreislaufreaktion aus einer Adrenalinzubereitung. Fakultativ kann ein Bronchien-erweiterndes Medikament sinnvoll sein.

Wichtig erscheint uns bei Patienten, die mit Notfallmedikamenten versorgt sind, die Mitführung eines Allergiepasses, den wir bei Bedarf für unsere Patienten ausstellen.

Neuere Therapieansätze: anti-IgE

Durch dieses Medikament, daß zu den „biologics“ gezählt wird, wird in Überzahl produziertes IgE abgefangen und für den Organismus unschädlich gemacht (Einsatz derzeit bei Asthma bronchiale allergicum und Urticaria). Es gelten strenge Richtlinien für die Verordnung des Medikamentes.