Viren
Die bekannteste Viruserkrankung der Haut ist mit Sicherheit der Lippenherpes – im Volksmund auch gern als Fieberbläschen oder Gletscherbrand bezeichnet. Eine weniger bekannte Tatsache ist, daß die Herpesausbrüche in der Regel nicht von einem neuen Infekt herrühren, sondern eine Reaktivierung des im Körper lauernden HSV 1 Virus darstellen. Das verwandte HSV 2 Virus tritt zumeist im Genitalbereich auf und führt noch häufiger zu Rezidiven. Beide Viren können aber auch an allen anderen Hautstellen auftreten. Ebenfalls zur Familie der Herpes-Viren gehört das Varicella Zoster Virus (VZV), das bei der Erstinfektion die Windpocken (Varizellen) verursacht und bei der Reaktivierung zur Gürtelrose (Herpes Zoster), die man zum Glück in der Regel nur einmal im Leben bekommt, und die auf Grund der Möglichkeit einer Impfung gegen Windpocken seltener werden dürfte.
Die häufigste Viruserkrankung der Haut sind jedoch Infektionen durch HPV (Humanes Papilloma Virus), dem Erreger der Warze (Verruca, Akanthom, Dornwarze), der Feigwarze (Condylom, Stielwarze), der Verruca plana (Flache Warze).
Aus der Gruppe der Pockenviren stammt der Erreger der bei Kindern und Atopikern häufigen Dellwarzen (Mollusca contagiosa). Seltener ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Ebenfalls selten, aber in Folge der Impfmüdigkeit leider zunehmend, sind die oft unterschätzten Masern – Komplikationen treten hier in 20-30% der Erkrankungsfälle auf.
Viele weitere Viruserkrankungen können Hautveränderungen verursachen, die Aufzählung würde jedoch jeden Rahmen sprengen.